Corva berichtet

Von virtuellekatzenhaus1, 09.04.2010, 19:22

Liebe Manu

Ich habe Dir so viel zu erzählen! Jetzt, da es öfters warm ist, dürfen wir viel aufm Balkon sein. Romina hat uns einen weiteren Ausguck gezimmert, und es ist ein Minigarten in Planung mit echtem Gras und Dreck. Wir freuen uns so darauf !

Mit dem warmen Wetter kommen auch die Insekten. Als uns zum ersten Mal so ein brummendes Ding um die Nasen flog, freuten sich Agrippina und ich und wir jagten es kreuz und quer. Doch plötzlich hechtete auch Romina auf den Balkon, um sich an der Jagd zu beteiligen . Wir überliessen ihr unsere Beute nicht freiwillig, und so entstand eine wilde, hektische Verfolgungsjagd, die mit einer vom Backstein erschlagenen Biene endete. Agrippina und ich waren stinksauer, man hat uns schliesslich einem grossen Vergnügen beraubt ! Deshalb hörten wir ihrer Predigt auch nicht zu, die mehrmals das nervige Wort „gefährlich“ enthielt.

Als sich die nächste Biene auf unseren Balkon verirrte, dämmerte mir aber schlagartig, was Romina gemeint hatte. Hey, aua!!! Für zwei, drei Stunden war ich ein Klumpfüsschen, doch nach ordentlichem Lecken, einem Nickerchen und ganz vielen Streicheleinheiten war es bereits ausgestanden. Hoffentlich kann ich meinen Jagdtrieb bei der nächsten Biene zurückhalten – und sie Agrippina überlassen .

Ein paar Tage später machten wir mit einer anderen hässlichen Insektenart Bekanntschaft. Stell Dir vor: ich habe eine Nase voll Stinkkäfer abgekriegt! Bääääh, gruuusig !! Ich rannte wie eine Wilde in die Wohnung, leckte und putzte wie verrückt mein Rüsselchen, aber der Gestank wollte einfach nicht verschwinden. Agrippina hat nicht so viel abgekriegt wie ich. Weisst Du, allmählich beschleicht mich das Gefühl, dass ich gar nicht unbedingt schneller bin als sie, eher habe ich den Verdacht, dass die Principessa mich zuerst nachsehen lässt und guckt, was mir passiert . Die Biene habe schliesslich auch ich abgekriegt!

Das Osterwochenende war toll! Zur Feier des Hasen kriegte ich ein Stück Ei ab. Es war dann durch die halbe Küche verstreut, und ich verlor das Interesse – glitschiges Ding. Wir stiegen dann auf Streichwurst um, das schmeckt sowieso besser . Ansonsten war unser schönstes Ostergeschenk, dass Romina ganz oft zu Hause war. Agrippina war auch eine ganz Liebe. Ich wollte kuscheln, sprang auf sie drauf und leckte sie ab. Sonst reagiert sie immer sehr gehässig, aber diesmal erwiderte sie meine Zuneigung, und ich durfte mich Klein-Kätzchen-mässig in ihr seidiges Fell kuscheln. Das war schön .



Wir haben alle News von Jamiro mit Spannung verfolgt und mussten grinsen wegen den nassen Küssen. Auch meine Mitbewohnerinnen können davon ein Lied singen – liegt uns wohl im Blut . Tierdokus mag ich auch, einmal habe ich ganz lange kleinen Eisbären zugesehen, aber im Grunde finde ich Fernsehen sehr langweilig. Agrippina hingegen ist ein ziemlicher TV-Junkie und steht auf ganz krasses Zeug. Neulich fühlte sich Romina bei einem Horrorfilm sogar gezwungen, die Kiste auszuschalten, weil Agrippina bei den brutalsten Szenen so fasziniert zugesehen hat.

Wirklich nicht lustig war der Mittwoch, als plötzlich die Futternäpfe verschwanden und überhaupt alles, was man in der Not noch hätte anknabbern können. Ausgerechnet an diesem Abend waren wir ungewöhnlich lange sehr übermütig, und je öfters wir ermahnt wurden, nicht so viele Kalorien zu verbrennen, weil wir sonst wieder Hunger bekämen, desto wilder wurden unsere Spiele. Kein Futter, kein Problem – dachte ich, als mein Bäuchlein noch voll war, aber dann hatte ich schon Mühe, kein Bettmümpfeli schnappen zu können. Agrippina hat ja gute Reserven (hüstel), die hat sich überhaupt nicht beschwert, aber mit mir kann man das doch nicht machen ! Die ganze Nacht über machte ich Romina auf charmanteste Weise auf mich und meinen knurrenden Magen aufmerksam, aber sie blieb hart. Am Morgen dann wurde ich laut und drängte ständig in die Küche, aber alles Anpflaumen nützte nichts. Sie spielte und schmuste ganz toll mit uns, und plötzlich wurden wir in die Transportboxen gepackt! Schlimm! Und noch viel schlimmer kam’s! Na, lieber keine Details, Du weisst ja genau, was bei so einer Kastration passiert .

Endlich wieder zu Hause, torkelten wir völlig orientierungslos durch die Wohnung, ich mühte mich sogar aufs Kistchen. Beim Zudecken wusste ich aber plötzlich nicht mehr, was ich eigentlich machen wollte, und so torkelte ich noch eine Runde, und irgendwann liess ich mich dann davon überzeugen, mich einfach mal niederzulegen und auszuschlafen. Als Agrippina dann etwas Spucke kötzelte, musste ich trotzdem nachsehen gehen. Ich wollte dann aufn Kratzbaum und in die Wanne, wurde aber von allem abgehalten. Aufs Sofa kam ich dann trotzdem – nicht mal Romina sieht alles und jeden gleichzeitig. Nach einem weiteren Nickerchen hatte ich mich schon wieder bestens unter Kontrolle. Romina wich uns 6 Stunden lang nicht von der Seite, dann bekam ich Hunger, aber so richtig, und ich durfte ein paar Körnchen haben und am Gras knabbern . Danach ging’s mir besser, ich spielte, planschte beim Brunnen, brütete schon wieder die nächsten Streiche aus, schmuste mit allem Charme und versuchte, dieses dämliche Pflaster abzurupfen .

Agrippina brauchte wesentlich länger, um zu sich zu finden (was vorhersehbar war, schliesslich bin ich hier die Kriegerin und sie das Prinzesschen). Sie ging ein paar Schritte und schlief wieder ein oder sass mit geschlossenen Augen rum und schien nicht zu wissen, wo sie war und was sie wollte. Wenn du mich fragst, hat das aber nichts mit der Narkose zu tun, sie scheint öfters mal vom anderen Stern zu kommen, hihi.

Nun schlafen wir uns noch tüchtig aus, lassen uns von vorn bis hinten bedienen und verhätscheln und Decken hinterhertragen, damit wir mit unseren rasierten Bäuchlein beim Futtern nicht auf den kalten Fliesen kauern müssen .

Cari Saluti, Corva

Herzliche Grüsse auch von Agrippina und Romina



         



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